Schreibtisch
1/8/20 17:18
*Macht einen Knix*
Eine Geschichte
Ich möchte euch eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte von einem alten Zwergpiraten, der seine Jugend durch Wissenschaft wiederentdeckt. Eine Geschichte die ein Dasein verlässt und ein neues aufsucht. Beim Lesen dieser Geschichte wird man staunend feststellen können, wie ähnlich sich verschiedene Dasein entwickeln können, so unterschiedlich sie auch sein mögen.
Eine Geschichte von Freundschaft, von Gefahren und von ein wenig mehr Wagemut als ein Zwerg sich eigentlich leisten kann. Eine Liebesgeschichte ist es noch dazu.
01. - Gefahren
Wie sicher jeder von euch weiß gibt es in den Weiten der Meere viele Daseinsformen. Eine davon nennt sich Zwergpiraten, einer davon ist Püppie.
Die meisten nennen ihn zumindest Püppie. Warum weiß er selbst nicht genau. Es ist sowieso vollkommen egal. Er ist ohnehin sehr unzufrieden mit seiner Situation, seinem nie wahr zu werden drohenden Wunsch etwas leckeres zu Essen, kurz: seinem Dasein.
Eines Tages dachte er sich „Ich mindestens er Zweitälteste an Bord und der Zwergpiratenalltag macht mich fertig. Ich lebe nun schon mein Leben lang auf diesem Schiff und habe bisher noch nicht eine erfolgreiche Kaperfahrt miterleben dürfen. Alle anderen behaupten sie hätten schon die größten Schätze erbeutet, doch das ist vermutlich nicht wahr, denn es wäre schon seltsam, wenn ich dieses Ereignis hier verpasst hätte.“
02. - Zwergpiraten, die
Nun, ich will euch nicht mit Geschichten seiner bisherigen Lebensjahre langweilen, denn die Geschichten sind einfach nicht spannend. Sie enden alle damit das ein Schiff voller Zwergpiraten erfolglos im Meer umhertreibt und die Besatzung pöbelt sich Tagelang gegenseitig an.
Ich möchte euch eine andere Geschichte erzählen.
Ich möchte euch diese Geschichte erzählen:
Daseinsbruch
Eines Tages beschloss Püppie abzuhauen.
Das durfte nicht das einzige Kapitel seines Daseins sein.
Beim nächsten Kaperversuch würde er an das Seil springen, welches das Ihre mit dem anderen Schiff verbindet und hinüberklettern. Als würde er das Geschehen aus den Augen eines anderen betrachten wurde dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt.
An Bord des fremden Schiffes versteckte er sich hinter einer großen Holzkiste und beobachtete die Geschehnisse.
Als an Bord nichts mehr zu hören war, schlich er sich aus seinem Versteck und machte sich auf die Suche nach einem Ausweg aus diesem Schlamassel.
„War das wirklich eine gute Idee?“ fragte er sich.
„Mein Dasein als Zwergpirat war doch eigentlich gar nicht so übel. Klar, wir hatten nicht viel, besser gesagt wenig. Eigentlich nichts. Aber keiner war unzufrieden. Doch. Ich war unzufrieden. Also nichts wie runter von diesem Kahn. Es gibt ein neues Dasein zu erbeuten.“
Als er gerade einen Ausgang entdeckte, vernahm er zwei Stimmen.
Eine gurgelnde Stimme sagte in aufforderndem Ton: „Noch die letzten Fässer, dann sollen wir die Schaluppe wieder Hochseetauglich machen sagt der Chef“.
„Der Chef, der Chef, der Chef. Immer nach seiner Pfeife tanzen. Das macht mir ja gar keinen Spaß mehr“ antwortete eine genervte Stimme.
„Willst du etwa den Befehl verweigern? Das würde dem Chef aber gar nicht gefallen. Weißt du was er mit Verweigerern macht?“
„Ne.“
„Dasselbe wie mit blinden Passagieren, also pass bloß auf.“
Püppie war nicht gewillt herauszufinden was den armen Daseinsformen widerfährt, welche in eines dieser Schemen passten. Zumal er definitiv eines davon komplett erfüllte.
Plötzlich hörte Püppie noch eine dritte, eher krächzende Stimme.
„Sagt mal habt ihr noch alle Waffeln im Halfter? Was treibt ihr denn da mit den Fässern vom Gumbarsbach? Ihr wollt wohl durch die Pfeffermühle gedreht werden.“
„Gumbarsbach?“ fragte einer verärgert.
„Waffeln im Halfter?“ wiederholte der andere.
Die beiden schienen es mit der Angst zu tun bekommen, denn sie packten hektisch ihre Sachen zusammen.
„An eurer Stelle würde ich erstmal für ein paar Tage die Stadt verlassen.“
Püppie hörte nur noch ängstliche Grunzgeräusche, die sich eindeutig hektisch entfernten.
„Und besorgt euch mal n paar neue Waffeln, ihr Vollitioten“ Murmelte die krächzende Stimme noch hinter ihnen her.
„Kehehe“
Ein Freund?
Der Zwergpirat begann zu grübeln „Ok, naja... Zwei weg, ein neuer da. Noch dazu viel schmaler und viel weniger eindrucksvoll. Das ist besser, aber immer noch nicht gut. Was dieser Gumbarsbach wohl für einer sein soll.“
Er bildete sich eine Weile einen Riesen vor, der Zwergpiraten in Pfeffermühlen steckt, um sich seine Eier mit ihnen zu würzen. Doch seine Gedanken wurden von der krächzenden Stimme unterbrochen.
„Kannst rauskommen!“ sagte die Stimme lauter und viel näher als vorher.
„Die Dummbeutel sind weg und gehen jetzt sicher erstmal irgendjemanden dummbeuteln. Was anderes können die nicht, wollen die nicht, verstehen sie nicht...“
Nun konnte Püppie endlich die Gestalt zur Stimme erkennen. Eine Gestalt von der die noch älteren Zwergpiraten sehr oft, sehr genau berichteten. Dabei ließen sie niemals die Warnungen aus.
Wenn ein Stollentroll etwas sagt, lügt er!
Wenn ein Stollentroll helfen will, lügt er!
Wenn ein Stollentroll traurig ist, lügt er!
Wenn ein Stollentroll dir etwas schenken will, nimm die Beinchen in die Hand. Wenn es dann nicht schon zu Spät ist.
„Hallöchen, Ritz der Name.
Jaa...Ein Stollentroll. Es tut mir leid.
Ach was soll ich sagen. Ich bin viel zu alt für diese Spielchen.
Das läuft immer gleich. Ich gebe an das ich ganz Nett sei,
leider etwas Einsam, meistens kompromissbereit, klüger als so manche Hirnverknoteten, zuverlässig, fleißig, mit einem guten Geschmack und einem gutaussehenden Hinterteil ausgestattet.“
Dabei klapste er lächelnd auf seinen Hintern.
„Das wird dann erstmal mit abwinkenden Blicken quittiert.
Wenn ich dann auch noch mit einer anderen Interaktion oder gar mit einem Gegenstand komme wird’s Zappeduster in den Gesichtern“ ergänzte der Troll.
„Also. Tschau. War nett dich zu retten. Immer gerne wieder gerne, nenn mich einfach Rettungstroll.“
03. - Die Ballade vom Stollentroll
"Nicht so schnell" entgegnete Püppie. "Ich kann mir gut vorstellen deiner Geschichte glauben schenken zu können. Sagen wir einfach mal ich glaube dir. Sagen wir du willst so wie auch ich dein Dasein umkrempeln. Sagen wir du schließt dich mir an. Was würdest du dann sagen?"
Ritz war vollkommen Buff. Das hatte er noch nicht erlebt. Erstens das ihm jemand glaubt, zweitens das ihn jemand einlädt und drittens das jemand so viele Worte zu ihm gesagt hat, welche letztendlich etwas gutes bedeuteten.
"Was war das für ein Gefühl?", fragte er sich. "Ist das etwa Glück?"
Püppie legte nochmal nach, "Ob du mich begleiten willst verdammt nochmal!".
Ritz musste die Worte an dem Kloß in seinem Hals vorbei schieben.
"Ja, das will ich in der Tat, wo solls denn hin gehen?"
"Tja." Erwiederte Püppie und starrte in den sternenklaren Himmel. "Ich habe keine Ahnung."
Irgendwo, irgendwann.
Das Krätzchen erwacht und reißt sein Mäulchen zum gähnen auf. Dabei streckt er den gesamten Körper und schüttelt genüsslich seinen Schwanz.
Schnurrend machte er sich auf den alltäglichen Weg in die Küche, in der wie immer ein gefülltes Näpfchen auf Ihn wartete.
Der hungrige Vierbeiner nahm einen tiefen Zug durch die Nase um zu erschnuppern welche Köstlichkeit wohl heute seinem Maul zum Opfer fallen dürfe.
„Moment, ist das etwa derselbe Duft wie gestern Abend?“ fragte er sich.
„Nein, das ist derselbe Duft in älter! – Pah!“
Das hat ihn bis auf die Schwanzspitze erschüttert. Das gab es noch nie. Das war ihm zu viel.
Ihm stockte der Atem. Er musste raus, an die frische Luft um erstmal einen klaren Kopf zu bekommen.
04. - Kratzenprotest
Das ist die Geschichte von Urmin, dem Krätzchen das von Zuhause weg lief um nie wieder zurück zu kehren. Seitdem
war viel Zeit vergangen und viel war passiert. Doch das ist jetzt nicht von Bedeutung. Nein, von Bedeutung ist, das dieses Krätzchen auf der Suche nach Freundschaft ist. Auf der Suche nach Zugehörigkeit, Auf der Suche nach einem neuen Dasein. Auf dieser Suche war er schon lange, doch nun führte Ihn diese Suche zu einem Zwergpiraten und einem Stollentroll. Einem Stollentroll der sich rein gar nicht benahm wie es für einen Stollentroll üblich ist. Zu einem Zwergpiraten der über Mathematik und Wissenschaft sprach. Einem Zwergpiraten
der ein Buch in seinen Häckchen hielt auf dem geschrieben stand "Auf ins neue Dasein".
Wie sich bald herausstellen sollte, waren die Beiden das, wonach er schon lange suchte.
Kein Lindwurm.
"Wer seid ihr denn?" fragte das Kätzchen die beiden seltsam wirkenden Wanderer und ergänzte: "Und wo wollt ihr hin?".
"Wir sind Wissenschaftler", Erwiederte Püppie. Ritz nickte.
"Wir sind auf dem Weg in die Süße Wüste um nach dem Ewigen Tornado Ausschau zu halten. Denn wir haben eine Theorie, welche es zu Beweisen gilt. Wie Wissenschaftler das nunmal tun", sagte der Troll und lächelte.
Urmin wollte am liebsten laut los lachen, wollte aber nicht unhöflich wirken. "Entwerder die veräppeln mich, oder die haben gründlich einen an der Waffel" dachte er sich und grinste zurück.
"Ah, da seid ihr hier auf dem richtigen Weg. Ich muss auch in diese Richtung", log er die beiden an. Eigentlich wollte er nur herausfinden ob an der Tornado Sache tatsächlich etwas drann war.
"Na das klingt doch Spitze", sagte Püppie und setzte sich wieder in Bewegung.
Langsam wurde die Vegetation um die Wandernden herum trocken und karg. Die blühenden Büsche wurden zu dornigen Sträuchern und die Bäche wurden zu dünnen Rinnen die letztendlich im Nichts verliefen. Inzwischen haben sich die drei Daseinsformen ordentlich vorgestellt, ihr altes Dasein beschimpft und einander angefreundet. Eine Sache konnte Urmin aber noch immer nicht so richtig ernst nehmen.
„Ich bin immer noch der Meinung, das mit eurer Wissenschaft ist eine blöde Idee“, sagte er.
Ein Zwergpirat und ein Stollentroll die irgendwas mathematisch beweisen wollen? Forschen wollen? Das ganze ernst meinen? Wer soll euch das denn abnehmen?“ fragte der immer hungrige Fellfreund.
Püppie ging darauf nicht ein und setzte weiter ein Holzbeinchen vors andere.
Ritz schaute die Kratze empört an und sagte: „na das wird sich schon herum Sprechen, wenn erstmal die Grundlage geschaffen ist. Zahlen sind nun mal Logisch und sprechen für sich. Wenn wir sie in der richtigen Reihenfolge niederschreiben und entsprechende Ergebnisse liefern, wird niemand mehr an ihrer Echtheit zweifeln.“
Urmin hielt sich eine Tatze vor die Augen und flüsterte: „ein Stollentroll stellt sich vor Zamonien auf und beschreibt die neue Weltordnung in Zahlen?“
Urmin fängt an zu stottern und gibt zu: „ja, ja...vielleicht ...vielleicht ist es tatsächlich keine gute Idee mich als Sprecher für unsere Wissenschaft auszuwählen.
Püppie sollte das lieber tun. Er kann das eh besser erklären. Immerhin rechnet er das ja auch alles aus.“
Dann stieß er ein fragendes Pfeifen aus und blickte mit schräg angelegtem Kopf zu Urmin.
„Womöglich wärst du der Richtige für diesen Job. Wenn jemand überzeugend argumentieren, kann dann doch wohl du.“
Der wollte gerade seine Abneigung zum Ausdruck bringen, als die ganze Wandergruppe merkwürdige Geräusche vernahm.
Erst hörte es sich an wie wirres Stimmen im Wind, doch um so weiter sie dem Weg folgten, um so geordneter fanden die Worte den Weg in ihre Gehörgänge.
„Da redet jemand mit sich selbst!“ rief Urmin. Püppie konnte immer noch nur wirres Geplapper verstehen.
„Ich versteh nichts“, sagte er. „Was spricht es denn mit sich?“
„Würdest du mir nicht in den Wind plappern, könnte ich bestimmt mehr verstehen“.
Püppie verzog sein Gesicht und schwieg.
Die Gruppe wurde langsamer und alle schauten erwartungsvoll in Urmins Richtung.
„Das ist ein Rettungssaurier! Ein Weiblicher. Ich kann es riechen.“
„Ein Rettungssaurier?“ fragte Püppie verblüfft.
„Wollte ich schon immer mal kennenlernen.“ sagte Ritz und beschleunigte seinen Schritt in die Richtung der Stimme.
Es dauerte nicht mehr lange, bis sie den Saurier alle sehen konnten.
„Hallo.“, rief Püppie. „Ist alles in Ordnung?“.
„Guten Tag“, sagte der geflügelte Riese und betrachtete die Gruppe der Reisenden. Sie Musterte einen nach dem Anderen von oben bis unten und wandte sich schließlich an Urmin.
„Sie scheinen mir ein kreatives Köpfchen zu sein. Alleine die Art wie sie ihre Nase rümpfen. Da muss doch ein tiefer Hang zur Prosa dahinter stecken.“
Urmin versuchte seine Nase nicht zu rümpfen und verschluckte sich dabei an seiner eigenen Zunge.
Hustend drehte er sich um und suchte mit seinen Blicken nach denen seiner Gefährten.
Alle schauten strahlend in seine Richtung und warteten seine Reaktion ab.
„Wie kommst du denn auf diesen Blödsinn?“ fragte er noch immer röchelnd.
„Ganz einfach, in dir steckt jede Menge Orm.“ Das kann ein ausgewachsener Lindwurm wie ich drei Tagesmärsche gegen den Wind riechen.
„Orm? Jede Menge?Lindwurm?“ Urmin schüttelte den Kopf und begann zu lachen.
„Du willst uns wohl auf den Arm nehmen?“
„Nein, nein. Keineswegs“ entgegnete die Fremde.
„Ganz genau genommen bin ich auf der Suche nach einem neuen Zögling. Ich suche schon lange nach einem aufstrebenden Poeten wie dir um mich diesem als Dichtpatin anzubieten.. Was sagst du? Wollen wir?“
Urmin konnte nicht fassen was sich vor seinen Augen abspielte. Da ergriff Püppie das Wort.
„Wir wissen ganz genau das du ein Rettungssaurier bist. Warum behauptest du etwas anderes? Das ist doch ein Scherz?“. Püppie musste grinsen und dachte sich: “Ein guter allerdings schon, das gestehe ich mir ein“
„Nein, Nein, Nein. Rettungssaurier gibt es hier schon lange nicht mehr. Und ich bin ganz besonders kein Rettungssaurier. Das wüsste ich ja wohl am besten.“
Ritz näherte sich der immer schnippischer stolpernden Saurierdame und tippte mit einem Finger auf einen Ihrer Flügel.
„und was ist das? Häää? Kannst du uns das bitte mal erklären?“
„Jaa. Ähm. Das, das sind meine Fettlappen. Ich war bis vor kurzem noch, äh, sehr dick. Ja. Genau . Dick war ich.“
Urmin wurde es zu viel und er sagte in Richtung seiner Freunde: „Die scheint nicht mehr alle Kerzen aufm Leuchter zu haben, kommt Jungs wir gehen weiter“.
Zustimmend murmelnd bewegten sich die drei wieder in Richtung des Weges von dem sie gekommen waren.
„Nein, bitte. Bleibt bei mir. Ich geb es ja zu. Ich bin ein Rettungssaurier. Die sache ist nur so unfassbar peinlich. Ich kann nicht fliegen. Nicht mehr wohlgemerkt. Ich konnte mal richtig gut fliegen. Doch das hat ein eindrucksvoll jämmerliches Ende gefunden als ich meinen letzten Flug in einer Baumkrone enden ließ.
05. - Schwindelige Höhen
Ein Gefallen.
"Ja, ich gebe es zu. Ja, ich bin eine Rettungssaurierin. Ja, ich habe schon viele Daseinsformen in letzter Sekunde vor dem Tod bewahrt und ja, ich kann nicht schreiben.
Ich heiße Fatiemahr, und weiß einfach nicht mehr was ich machen soll."
Die Saurier Dame schaute traurig auf den Boden und schob einen kleinen Sandhaufen hin und her.
"Kopf hoch Fatiemahr" beruhigte sie Ritz.
"Darfst auch Fatieh sagen" schluchzte sie und schnaubte trötend ihre Nase in einen ihrer Flügel.
"Wir sind alle mal unglücklich gewesen", fuhr Ritz fort. "Doch haben inzwischen gute Pläne gemacht. Das schaffst du doch bestimmt auch. Komm doch erstmal mit uns mit, vllt können wir dir ja helfen."
"Immerhin sind wir Wissenschaftler" ergänzte Püppie. "Ich werde dir schon irgendwie beweisen das du fliegen kannst. Ich habe viel über Flügel und den Akt des Fliegens gelesen."
Die Beflügelte musste laut lachen. "Also Humor habt ihr!", prustete sie heraus. "Das lass ich mir nicht zwei mal sagen. Wo solls hin gehen? Aber bitte nicht zu schnell, ich bin nich so gut zu Fuß."
So kam es dazu, das Fatiemahr sich aufs erste der Gruppe anschloss und hörte sich ihre Geschichten an. Sie erzählte auch viel von ihren früheren waghalsigen Rettungen in letzter Sekunde. Dabei musste sie immer wieder daran denken wie schön es ist zu fliegen und fing dann wieder an zu schluchzen. Doch Ritz, Püppie und Urmin konnten ihr immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Püppie erklärte Fatie immer wieder die logischen Zusammenhänge des Fliegens. Er zeichnete, er rechnete, und er......?
Es schien ein Kampf gegen eine Windmühle zu sein, doch eines Morgens wachten sie auf und Fatie saß starr auf einem Sandhügel und starrte in den Himmel.
"Ich kann es! Ich weiß es! Es ist vollkommen Logisch!" Rief sie immer wieder.
Dann sprang sie. Sie sprang so hoch sie konnte und drückte sich dabei mit aller Kraft nach vorne. Sie breitete die Flügel aus und flog. Ja sie flog. Völlig sicher als hätte sie nie etwas anderes gemacht.
Jubelnd und vollkommen sprachlos empfingen sie die drei Herren.
"Püppie,Püppie" rief sie. "Ich habe es geträumt. Den ganzen blöden Mist den du mir seit Tagen erzählt hast. Und da konnte ich im Traum plötzlich fliegen." Sie schnaubte erregt.
"Als ich dann wach wurde wusste ich es: Ich kann fliegen!"
.
Ein Tornado, eine Theorie und die Ewigkeit.
"Was besseres gibt es nicht", rief Fatieh wieder und wieder während sie sich in die Luft Schwang und landete, in die Luft schwang und landete...
Das könnte ich nun noch eine Weile so weiter treiben, dieses Spiel. Doch zum spielen habt ihr sicher keine Zeit.
Also fahren wir fort.
Sie landete noch einmal und rief," wie soll ich dir das jemals danken Püppie? Mein Dasein hat wieder alles was man sich dafür nur wünschen kann." Da stockte die und dachte augenscheinlich nach.
"Wünschen, ja. Das ist es", rief die große Echse.
"Püppie. Du kleiner, tollkühner, alter Zwerg. Du hast nun einen Wunsch bei mir frei. Einen Gefallen. Ein..was auch immer, nenne es wie du willst, Genau das sollst du dann bekommen, wenn es denn in meiner Macht steht.
"Ohje", lachte Püppie. "Das ist ja wohl kaum Notwendig".
"Keine Widerrede", schimpfte Fatieh. Dad ist kein loses Versprechen, dass ist eine große Sache. Nicht viele können von sich behaupten einen Gefallen von einem Rettungssaurier verdient, nein sogar erhalten zu haben". Sie schüttelte den Kopf während sie stolz ihre Flügel präsentierte und schwärmend musterte.
"Es muss doch irgend etwas geben, bei dem du meine Hilfe brauchen kannst. Was du ohne mich nicht schaffen könntest, wozu du einen Gefallen bei mir einlösen kannst". Sie musterte Püppie als suchte sie in jeder Falte seines alten Körpers nach der Antwort auf ihre Frage.
Püppie dachte nach. "Das könnte vielleicht..." murmelte er so verworren vor sich hin das keiner etwas verstand.
"Was murmelst du da in dich rein, Püppie?",fragte Urmin und auch Ritz schüttelte lächelnd den Kopf und zuckte mit den Schultern.
'Das könnte unser Problem lösen Ritt!", sagte der Zwergpirat nun sehr deutlich in Richtung Stollentroll.
"Problem?", fragte Ritz,"wir haben ein Problem? Das hast du dir doch ausgedacht um den großen Vogel da zu beruhigen." Fatiemahr schickte Ritz kurz einen empörten Blick zu, fragte Püppie dann aber lächelnd,"Ein Problem das ich Lösen kann? Ich bin ja nicht der größte Wissenschafts, Magier , Dingsbums..Du weißt was ich meine oder?
"Natürlich hab ich mir das ausgedacht, Ritz" ging Püppie auf Ritz ein und gestikulierte dabei erhaben mit deinen Häkchen. "DAS ist es doch was wir tun. Thesen aufstellen und anschließend beweisen. Wie damals als wir die These aufstellten, der Hundling sei gemein zu uns, wenn wir ihm seinen Buchwein stibitzen. Erst gedacht, dann bewiesen und zu guter Letzt am eigenen Leib gespürt." Der Zwerg drehte sich zu Fatieh und sagte, "Ja! Du kannst es nicht nur Lösen, du bist des Rätsels Lösung."
Der Dino schaute irritiert und Ritz wurde langsam richtig wütend.
"Was meinst du denn, verdammt nochmal?" sagte er nun sehr direkt in Püppies Richtung.
"Was mein ich denn? Herr Wissenschaftskollege? Wo sind wir hier? Und vor allem Warum. WAARUM SIND WIR IN DER VERDAMMTEN WÜSTE RITZ?", rief Püppie frech zu seinem Freund.
"AAch..ja. Ähm. Nein.", gestand dieser wiederum und lächelte verschmitzt. "Du hast das Hirn für diese Operation und ich habe den süßen PO!", er klatschte sich wie so oft auf seinen Hintern und zwinkerte den Zuschauern dabei charmant zu.
"Also gut.", sagte der Zwerg endlich. "Die Theorie des "Ewigen Jungbrunnens", auf Grundlage des "Ewigen Tornados", den wir seit einer gefühlten Ewigkeit suchen. Genau bei diesem noch vor uns liegenden Unterfangen haben wir noch ein Problem, dessen Lösung nun hier Leibhaftig vor uns steht.
"Ja, jetzt!", rief Ritz und klatschte diesmal mit der Hand auf seine Stirn.
"Die Eintrittsproblematik. Ja, du hast Recht. Sie Löst das Problem."
Püppie nickt. "Sogar die Exit- Strategie, für den außerordentlich wahrscheinlichen Fall des Scheiterns lösen wir mit dieser prachtvollen Daseinsform."
Fatie schaut die beiden an, als stünde sie im Wartesaal einer Nervenheilanstalt.
"Jetzt nochmal ganz langsam. Für einen Rettungsdinosaurier verständlich bitte."
Sie hob mahnend den Flügel und flüsterte, "Langsam!".
Püppie erklärte ihr in einfachen Worten von der Theorie und dem waghalsigen Plan:
"Wie du ja weißt lese ich viel. So habe ich also gelesen, das jemand von jemandem erfahren hat, der es wiederum von einem Wolpertinger gehört haben soll. Jemand soll es geschafft haben dem Ewigen Tornado zu entfliehen. Von Drinnen nach Draußen.
Es wäre eine gute Geschichte für den nächsten Umtrunk sein können, doch in mir regte sich der Drang es Wissen zu wollen.
UND das war noch nicht alles. Aus Gründen die es zu erörtern und beweisen gilt, wurde man durch das Aufsaugen des Sturms sehr Alt. Drinnen Alterte man allerdings kaum noch. Fast gar nicht. Wirklich..nur minimal. Und als der Tornado (was er einmal im Jahr nunmal so macht) stehen blieb, um die Richtung zu wechseln, buddelten sich die Helden dieser Geschichte ihren Weg in die Freiheit.
Dabei wurden sie wieder Jung.
Mal ganz kurz runter gebrochen. Das ist alles viel ausführlicher erklärt, doch das willst du ja gar nicht hören. "
Der Saurier starrte nur und nickte.
"Mein Plan," fuhr Püppie fort, "meine Theorie ist nun folgende: Wenn du unsere alten geschundenen Körper, kurz vor des besagten Stillstandes, durch die obige Öffnung des Tornados hinein fliegst, sicher landest und wieder abhaust, kommen wir ohne veralternden Effekt an. Dann können wir uns wieder in unsere früheste Jugend zurück buddeln und haben unseren ersten wissenschaftlichen Beweis mit einem Selbstversuch erwiesen. Dann knallen haufenweise Korken, alle rufen Wochenlang "Was zu Beweisen gewesen ist" und wir haben eine gute Grundlage um in der Welt der Wissenschaft Fuß zu fassen."
Fatieh schluckte. Sie hielt sich einen Flügel vor die Augen. "Ich habe doch soeben erst wieder das Fliegen erlernt. Da soll ich gleich ein solch tollkühnes Unterfangen durchziehen?", fragte sie stotternd.
Püppie schüttelte den Kopf. "wir müssen diesen Sturm erstmal Lokalisieren und aus sicherem Abstand erforschen wie lang eine "Richtungsperiode" des Sturms andauert. Von Anhalten bis Anhalten. Die genaue Länge der Sturmpause muss ermittelt werden. Anschließend müssen wir erneut eine "Richtungsperiode" abwarten bis der Tag X kommt. Dann. Ja, dann sollst du ein solch tollkühnes Unterfangen mit uns durchziehen."
Bis der Saurier diesem Plan zustimmte vergingen nicht nur ein, sonderen mehrere Umtrünke. Doch, "versprochen ist versprochen" sagte Fatieh, sah Püppie an und sagte "Der Wissenschaftler hat nunmal einen Wunsch frei."
So begannen sie zu Lokalisieren, anschließend Analysieren und vorzubereiten. Fatiemah übte in dieser Zeit das Fliegen und besonders den schnellen Sturzflug.
Dann war es soweit. Es kam der Tag auf den sie sich nun über 2 Jahre vorbereitet haben.
Noch saßen der Zwergpirat und der Stollentroll auf dem Rücken des Rettungssauriers, doch jeden Moment sollte es los gehen. Dann begann der freie Fall. ..
..
-------> Hier noch coolen Sturzflug beschreiben.
..
..Landung.
„Ok, ihr alten Knacker. Wenn alles gut läuft, sehen wir uns gleich draußen. Wenn nicht hole ich euch in einem Jahr hier ab“, sagte Fatie und entfloh mit wenigen Flügelschlägen dem trichterförmigen Ungetüm.
Ab hier weiter Schreiben. ------------->
Im Tornado lernt er für einen viel zu kurzen, aber unvergesslichen Moment die Püppieprinzessin kennen.
Liebe auf den ersten Blick und ein Plan sie zu befreien entstehen.
06. - Püppieprinzessin, die
Die beiden buddeln sich aus dem Tornado heraus und sind wieder in der Blüte ihres Lebens.
Fatie traut ihren Augen kaum und alle müssen lange und herzlich lachen.
Nach ausgiebigem feiern verabschiedet sich Fatie, denn sie möchte etwas in Atlantis klären und endlich wieder Daseinsretterin sein.
Püppie und Ritz wünschen ihr alles Gute und verabreden sich mit ihr.
„Zur Wintersonnenwende in Atlantis ok?“, fragte Fatie hoffnungsvoll.
Die Wiederjungen lächelten und nickten.
Ehre Das Gimp.
Truppe muss durch die Süße Wüste, treffen auf verwirrten Gimpel der alleine irgendwo lachend zurückgelassen wurde.
07. - Ehre das Gimp!
Gimpel lässt sich nicht überzeugen, schließt sich der Truppe nicht an, denn er ist davon überzeugt genau an dieser Stelle werde schon bald die Stadt Anagrom Ataf erscheinen.
Eine unerwartete Wende.
Truppe trifft Hutze:
Urmin verliebt sich in die Berghutze.
08. - Hutzenliebe
Es findet eine Kratzen-Hutzen Hochzeit statt.
Das ist ein großes Kratzengejammer und Hutzengeschrei.
Die Hauptstadt.
Der Zwerg und der Troll betraten einen schwach beleuchteten Raum. Auf einer Bühne tanzten leicht bekleidete Wolpertinger. „Da drüben sind ein paar Plätze frei“ sagte Ritz.
Sie fanden neben einem Schweinsbarbaren Platz, der wie eine frisch polierte Marmorfigur durch den Raum starrte.
„Ich glaub der ist schon so weit“ sagte Ritz. „Das wird nicht lange dauern bis wir auch so dasitzen“, er grinste.
„Na klasse“ sagte Püppie. „Klasse? Du meinst wohl grandios“ korrigierte mich Ritz.
Als sie eine Weile an den frisch erworbenen Getränken genippt hatten, konnten sie bereits erste Anzeichen ihrer Anwesenheit in diesem Etablissement deutlich im inneren
ihrer Köpfe spüren. Als das den gewünschten Grad an geistiger Umnachtung erreicht hatte, geschah etwas Unvorhergesehenes.
Der Schweinsbarbar begann plötzlich lautstark zu erzählen.
„Rumpels Pommes Hof?“, fragte er anscheinend sich selbst und antwortete auch sofort. „Nein.“
„Rumpels Kartoffelland? Neee.
Rumpels Fritten Hof? Ja! Das ist es.“
Er riss seine Hände in die Höhe und fing an zu brüllen.
„Ich werde Reich! Reich sag ich euch.“
Plötzlich hob er den Zwergpiraten in die Höhe und warf ihn immer wieder in Richtung Decke. Dabei rief er noch immer lautstark: „Rumpels Fritten Hof, Rumpels Fritten Hof. Ich bin ein Geniehie!“ Dann packte er sich den Stollentroll und begann mit ihm zu Tanzen.
09. - Rumpel reichts!
Ein Geheimnis .
Rumpel erklärt seine bizarre Geschäftsidee.
Rumpel hat zusammen mit Menschlicher Korrespondenz ein Verfahren entwickelt wie man Gegenstände (!Keine Daseinsformen) gezielt durch Dimensionslöcher schicken kann und dabei das Ziel, sowie die Zeit bestimmen und vor allem treffen kann.
Die menschliche Korrespondenz, sowie das Verfahren sind allerdings streng geheim und Rumpel hüllt sich in Schweigen.
Püppies Interesse ist geweckt, doch er bekommt aus Rumpel keine Details heraus.
Er fleht ihn im Namen der Wissenschaft an, doch hat damit keinen Erfolg.
"Wissenschaft? Fragte Rumpel? "Was haben solche Kerle wie ihr denn mit der Wissenschaft zu tun?
"Naja,.." holte Ritz aus, "wir waren bisher absolut unzufrieden mit dem, was unsere Dasein für uns fabriziert haben. Dem haben wir ein Ende gesetzt und uns einen neuen Weg gesucht. Die Antwort war: Wissenschaftler. Wir erforschen nun die Welt und alles was sie in sich beherbergt."
"Die Welt und alles.." wiederholte Rumpel. "Habt ihr denn irgend eine Art von Bildung erfahren?"
"Ich lese viel", räumte Püppie ein.
"Lesen, pah" winkte Rumpel ab. "Das reicht nicht aus um diesen Pfad einzuschlagen. Natürlich ein wichtiger Bestandteil und lobenswert, doch von Gelehrten wird man zum Gelehrten erklärt. Das solltet ihr euch hinter die Löffel schreiben. Professor Dr. Abdul Nachtigaller zum Beispiel. Wenn der sagt: die Jungs sind Wissenschaftler, dann ist das so."
"Das klingt höchst Interessant" murmelte Püppie. "Wo finden wir denn diesen Professor Dr. Abdul Nachtigaller?"
"Das meine lieben Passivschnorrer werdet ihr höchst selbst herausfinden müssen. Genießt jetzt lieber euren erschlichenen Rausch und verschwindet dann wieder! Ich habe mein Geschäft zu revolutionieren." Das waren Rumpels letzte Worte an die Truppe, denn er stand auf und verließ das Qualmoir.
10. - Qualmoir
In Atlantis Treffen sie zur Wintersonnenwende auf Fatie und berichten von den Ereignissen der letzten Zeit. Gemeinsam wird noch eine Weile in Atlantis verbracht.
Fatie sagt , sie wisse wo Nachtigaller sei und bringt die beiden Forscher nach diesem wohlverdienten Saufurlaub auf dem Luftweg zum Eingang der Nachtschule in den Finsterbergen.
Das neue Dasein.
Das war sie. Die Geschichte. Meine Geschichte.
11. - Auf ins neue Dasein
Nun bin ich theoretischer Wissenschaftler und gehe in der Nachtschule allem und jedem auf den mathematischen Grund. Ich bin auf der Suche nach dem Beweis. Und der steckt in den Zahlen, ich weiß nur noch nicht genau wie und warum.
Ich habe mir eine Kommode in der hiesigen Raucherecke häuslich eingerichtet.
Die oberen Schubladen sind der Wohnbereich, in der mittleren ist mein Musikzimmer und in der unteren Schublade befindet sich „das Institut“ welches auch eine Bibliothek beherbergt.
Um meine Theorie zu Beweisen und im Zuge dessen, verfasse ich auch Fachliteratur zu verschiedenen Ansätzen der Beweisfindung.
Diese soll schon Bald in Form eins Buches zusammengefasst und veröffentlicht werden.
*Klettert in die obere Schublade der Kommode und zieht zu.*
Die Vorgeschichte der Kratze:
Urmin erzählt aus der Ich-Perspektive was ihm widerfahren ist, nachdem er sein Herrchen verlassen hat und bevor er die Gesellschaft getroffen hat.
12. - Lecker, lecker, lecker.

Verstecktes Lied